Egal ob du dir schon sicher bist, dass du dein nächstes Auto auf jeden Fall leasen möchtest oder dir nur einen ersten Überblick über mögliche Angebote auf dem Markt verschaffen willst - der Leasingfaktor ist eines der wichtigsten Instrumente, um die Vielzahl an unterschiedlichen Konditionen und Preisen wirksam miteinander zu vergleichen.
Kurz gesagt berechnet sich dieser Kennwert aus der monatlichen Leasingrate in Bezug auf den Wert des Autos. Aber auch weitere Faktoren, wie beispielsweise eine Anzahlung, können in die Berechnung einfließen. Somit liefert dir der Wert ein zuverlässiges und objektives Instrument, um Angebote verschiedener Leasingunternehmen zu vergleichen.
Dabei solltest du aber beachten, dass diese nicht zu unterschiedlich sind. So gehen beispielsweise kürzere Laufzeiten in der Regel mit einem höheren Preis pro Monat einher, weil der Anbieter weniger garantierte Einnahmen durch das Auto hat. Auch die vertraglich vereinbarte Laufleistung des Leasing-Autos ist ein wichtiger Faktor, der separat betrachtet werden muss.
Natürlich gilt: Je höher die Laufleistung, desto höher die monatliche Rate, die die Höhe des Leasingfaktors ja maßgeblich beeinflusst.
Leasingfaktor berechnen
Die einfachste Art zum Leasingfaktor berechnen, benötigt lediglich den Bruttolistenpreis des Fahrzeugs sowie die monatliche Leasingrate. Die Rate teilst du durch den Listenpreis und multiplizierst das Ergebnis mit 100.
Oft besteht die Option, durch eine Anzahlung bei Leasingbeginn die monatlichen Raten zu verringern. In so einem Fall verändert sich auch die Berechnung: <br>Nun wird die Rate zuerst mit der Anzahlung geteilt durch die Laufzeit addiert, bevor durch den Bruttolistenpreis geteilt und mit 100 multipliziert wird. Auch einmalig anfallende Kosten wie beispielsweise für Zulassung, Überführung oder ähnliches kannst du auf diese Weise in die Berechnung einfließen lassen. Das führt zu einer noch besseren Vergleichbarkeit der Angebote.
Vor allem Unternehmer, Gewerbetreibende und Selbstständige sollten beim Vergleich unterschiedlicher Leasingangebote stets darauf achten, ob es sich um Brutto- oder Nettopreise handelt. Erstere enthalten bereits die zu zahlende Umsatzsteuer von 19 %, die man dann aber unter Umständen wieder von der Steuer absetzen kann. Wer die Leasing-Kosten für sein Fahrzeug absetzen kann und wird, erzielt letztendlich niedrigere Gesamtkosten als Privatkunden.
Dieser berechnet sich dann anhand des Bruttolistenpreises und der monatlichen Rate geteilt durch 1,19. Ist bei einem Angebot der Leasingpreis in netto angegeben, soll aber mit einem Bruttolistenpreis verrechnet werden, muss er vorher mit 1,19 multipliziert werden.
Wenn du zwei Angebote mit unterschiedlicher Laufleistung hast, kannst du auch die anfallenden Kosten pro Kilometer berechnen, um trotzdem einen Vergleich anstellen zu können. Beachte dabei jedoch, dass der Wagen mit dem niedrigeren Kontingent nicht zu knapp bemessen ist, da zusätzliche Kilometer in der Nachzahlung meist wesentlich teurer sind. Wenn du die Kosten pro Kilometer einrechnest, kannst du sinnvollerweise auch gleichlaufende Kosten, wie zum Beispiel für Benzin mit in die Kalkulation einbeziehen.
Umweltfreundlichere Modelle haben zwar vielleicht auf den ersten Blick schlechtere Konditionen und Preise, bei näherem Hinsehen zahlt sich aber ihr geringerer Verbrauch aus. Umweltfreundliche Elektroautos mit niedrigen Leasingfaktoren findest du hier.
Ausstattung und besondere Vergünstigungen
Ein guter Leasingfaktor ist ein erster Ansatz und vor allem objektiver Wert zum Vergleich verschiedener Angebote auf dem Leasingmarkt. Trotzdem sollte er niemals das alleinige Argument für eine Entscheidung sein, da es viele weitere Faktoren gibt, die mit ihm nicht erfasst werden können.
Unter Umständen bieten einzelne Leasingpartner besondere Boni, wie beispielsweise kostenlose Inspektionen an, deren Wert durch die Berechnung mittels Bruttolistenpreis und monatliche Rate nicht erfasst wird.
Du kannst dann entweder die voraussichtlichen Ersparnisse durch solche Extras zusammenfassen und für die Angebote getrennt vergleichen oder solche Vergünstigungen ebenfalls in den als wichtige Faktoren mit einberechnen. Dazu teilst du die Summe der Vergünstigungen durch die Laufzeit des Leasings in Monaten und ziehst das Ergebnis von der monatlichen Rate ab.
Aber Achtung: Berechne nur jene Rabatte ein, die du auch ganz sicher nutzen wirst, sonst verfälschst du die Bilanz!
Ebenfalls ein wichtiger Faktor ist natürlich die Ausstattung des potentiellen Leasing-Fahrzeugs. Diese ist teilweise schon im Bruttolistenpreis enthalten, teilweise kannst du aber auch Extras wählen, die dann die monatliche Rate um einen bestimmten Betrag steigern. Wählst du viele solcher Extras aus, kann dies den Leasingfaktor also scheinbar verschlechtern, obwohl du natürlich auch mehr für dein Geld bekommst. Deshalb ist es ratsam, beim Vergleich der Leasingfaktoren immer erst einmal möglichst ähnliche Angebote zu vergleichen. Im zweiten Schritt kannst du dann andererseits die Kosten für deine Wunschausstattung einholen und auch hier mehrere Anbieter gegeneinander aufwiegen.
Dabei gilt: Ein hochwertiger ausgestattetes Auto ist nicht immer zwangsläufig besser - wichtig ist hingegen, welche Features deinen persönlichen Bedürfnissen entsprechen und ob du sie tatsächlich auch nutzt. Ein mit vielen technischen Extras ausgestattetes Leasing-Fahrzeug kann einen niedrigeren Leasingfaktoren, aber trotzdem eine höhere monatliche Rate haben als ein Auto, das weniger umfangreich ausgestattet ist, aber trotzdem deinen Ansprüchen genügt.
Bevor du verschiedene Leasingraten vergleichst, solltest du dir also erst einmal Gedanken machen, was genau du von deinem neuen Wagen erwartest und was vielleicht eher überflüssig ist.
Ein guter Leasingfaktor steht für günstige Angebote
Üblicherweise liegt die Höhe des Leasingfaktors zwischen 0,5 und 2.
Bei Werten von weniger als 1,1 kannst du davon ausgehen, dass das Angebot durchaus in Ordnung ist. Beträgt der Faktor sogar weniger als 0,9 handelt es sich um ein richtig gutes Angebot. Liegt der Wert bei weniger als 0,7 handelt es sich um einen sehr guten Deal.
Die absoluten spitzen Deals mit einem Leasingfaktor von 0,5 und weniger sind sehr selten und bei diesen solltest du sofort zuschlagen vorausgesetzt die Rahmenbedingungen sind für dich passend. Denn solche günstigen Konditionen erhalten meist nur gewerbliche Kunden, für die die Kosten beim Leasen meist niedriger liegen als für private Nutzer. Manchmal sind Angebote auch an bestimmte Voraussetzungen gebunden, wie etwa die Abgabe eines Altwagens zur Verschrottung oder ein Umweltbonus in Form einer Sonderzahlung.
Fazit
Der guter Leasingfaktor ist ein Anfang, um ein Angebot auf dem Markt ungefähr einordnen zu können und überteuerte Leasingkonditionen zu identifizieren und somit zu meiden. Da es aber sehr viele unterschiedliche Automodelle, Anforderungen und Extrakonditionen gibt, solltest du in jedem Fall genau hinschauen.
Kenne deine Bedürfnisse, dein Budget und dein Fahrverhalten und wähle anhand dessen das Angebot aus, das am besten zu dir passt. Hast du hier noch mehrere Kandidaten zur Auswahl, kann ein Vergleich der Leasingfaktoren den Ausschlag geben, welcher Wagen genau es dann wird.