Was ist der Unterschied zwischen Leasing und Finanzierung?
Auf den ersten Blick mögen sich Auto Leasing und Finanzierung nicht allzu sehr unterscheiden – bei beiden Varianten zahlt man eine monatliche Rate und sichert sich im Gegenzug ein Auto, über das man (fast) ohne Einschränkungen verfügen kann.
Der wesentliche Unterschied liegt in der Intention: Während man ein geleastes Auto zum Ende der Laufzeit wieder an den Händler zurückgibt, zahlt man die monatlichen Kreditraten, um den Wagen zum Ende als Eigentum zu behalten. Bei der Finanzierung geht man also davon aus, dass der Kunde das Auto zum Ende der Laufzeit als Eigentum behält, während das beim Leasing eher ein Ausnahmefall ist.
Ob sich ein Leasingwagen oder eine Kreditfinanzierung für dich lohnt, kann nicht pauschal beantwortet werden. Stattdessen solltest du dir ansehen, wann und wie du dein Auto nutzen möchtest, und die Variante wählen, die am besten zu deiner Planung passt.
Wie funktioniert Auto Leasing?
Bevor du dich für einen Leasingvertrag oder eine Finanzierung entscheidest, ist es wichtig zu wissen, wie beide Optionen funktionieren und welche Vorteile sie dir bieten.
Leasing bedeutet im wörtlichen Sinne nichts anderes als “Miete”, funktioniert jedoch anders als ein herkömmlicher Automietvertrag. Beim Leasing schließt du einen Vertrag mit einem Leasinggeber oder einem Autohersteller ab, der dir den Wagen gegen eine monatliche Zahlung überlässt. Du wirst dabei zum Fahrzeughalter und darfst den Wagen frei nutzen – dein Leasinggeber bleibt aber der Eigentümer. Zum Ende der Vertragslaufzeit gibst du das Auto an deinen Händler zurück. Ein Kauf ist zwar bei manchen Leasinggebern möglich, aber nicht verpflichtend.
Als Fahrzeughalter musst du innerhalb der Vertragslaufzeit bestimmte Pflichten erfüllen. Dazu gehört etwa die vorschriftsgemäße Versicherung deines Autos sowie regelmäßige Wartungs- und Reparaturarbeiten.
Leasingverträge können nach Wunsch mit Laufzeiten zwischen 12 und 48 Monaten abgeschlossen werden. Kürzere oder längere Laufzeiten sind in Einzelfällen möglich. Somit bist du mit einem Leasingfahrzeug sehr flexibel und hast die Möglichkeit, dich in regelmäßigen Abständen für einen neuen Wagen zu entscheiden. Für Autofahrer, die Wert auf die neusten Technologien legen, lohnt sich Autoleasing deshalb ganz besonders.
Anders als beim Barkauf musst du beim Leasing keine großen Summen in deinen Wagen investieren – bei vielen Händlern ist selbst eine Anzahlung optional. Die monatlichen Raten werden auf Basis der zu erwartenden Wertminderung während der Leasinglaufzeit berechnet und dir monatsweise in Rechnung gestellt. Heutzutage werden dazu vor allem Kilometerleasingverträge aufgesetzt: Hier vereinbarst du mit deinem Leasinganbieter eine bestimmte Laufleistung, die du während der Vertragslaufzeit nicht überschreiten darfst. Bei zu viel gefahrenen Kilometern werden Nachzahlungen fällig; liegt dein Kilometerstand deutlich darunter, bekommst du sogar Geld zurück.
Wichtig:
Halte dich von sogenannten Restwertleasingverträgen fern. Hier wird die Leasingrate nach dem geschätzten Wiederverkaufswert deines Wagens zum Zeitpunkt der Rückgabe berechnet. Da sich der Restwert eines Autos nur schwer einschätzen lässt, besteht hier ein hohes Risiko für teure Nachzahlungen.
Leasing lohnt sich für dich, wenn du…
dich nicht dauerhaft auf einen Wagen festlegen möchtest.
bei der Buchung aus vielen verschiedenen Marken und Modellen wählen willst.
regelmäßig einen Wagen mit der aktuellsten technischen Ausstattung fahren möchtest.
die monatlichen Kosten für deinen Wagen genau im Überblick behalten willst.
– abhängig vom Anbieter – dir mit einem komfortablen Full-Service Angebot keine Gedanken über Versicherungen, Reparaturarbeiten oder die Wartung machen willst.
Autokauf mit der Kreditfinanzierung
Wenn für einen Barkauf gerade nicht das notwendige Kapital zur Verfügung steht, ist eine Finanzierung mittels eines Kredits eine beliebte Alternative. Einen Autokredit kannst du nicht nur bei einem Autohändler, sondern auch bei einem Hersteller oder einem Kreditinstitut beantragen. Als Gegenleistung für die Bereitstellung des notwendigen Darlehens zahlst du deinem Kreditgeber einen festgelegten Zinssatz. Deine monatliche Kreditrate setzt sich also aus dem Tilgungsanteil für das Darlehen und dem Zinsanteil zusammen.
Gut zu wissen:
Bei der Finanzierung wird in der Regel eine Anzahlung fällig, die zwischen 5 % und 40 % des Fahrzeugwertes liegt – je höher die Anzahlung, desto niedriger die monatlichen Kreditraten.
Solange du deinen Kredit nicht abbezahlt hast, bist du nicht der offizielle Eigentümer deines Fahrzeuges. Als Sicherheit wird dein Kreditgeber deshalb auch den Fahrzeugbrief verlangen, sodass er über das Auto verfügen kann. Erst, wenn der Kredit vollständig zurückgezahlt ist, wird dir der Fahrzeugbrief ausgehändigt und du wirst zum rechtmäßigen Eigentümer deines Autos. Falls es davor zum Zahlungsausfall kommt, hat dein Kreditgeber das Recht, den Wagen zu verkaufen, um dein Darlehen zu decken.
Gut zu wissen:
Ein Autokauf auf Kredit ohne Zinsen funktioniert bei der sogenannten Null-Prozent-Finanzierung. Auch wenn das vorteilhaft klingt, solltest du immer prüfen, ob der Rabatt an eine hohe Sonderzahlung oder Schlussrate gebunden ist. Eine Null-Prozent-Finanzierung ist häufig nur bei unbeliebten oder älteren Automodellen möglich. Viele Händler gewähren darüber hinaus auch für andere Autos Rabatte, die der Preisersparnis einer Null-Prozent-Finanzierung entsprechen, sodass die ausfallenden Zinsen weniger attraktiv sind, als es zunächst klingt. Eine detaillierte Kostenaufstellung hilft dir dabei, zu erkennen, ob sich eine Null-Prozent-Finanzierung tatsächlich lohnt.
Zum Beginn der Laufzeit leistet der Kunde eine Anzahlung, gefolgt von den regelmäßigen Monatsraten. Erst zum Vertragsschluss fällt die Entscheidung, den Wagen mittels einer Schlussrate zu kaufen oder ihn an den Händler zurückzugeben. Alternativ ist auch eine Anschlussfinanzierung möglich, bei der die Schlussrate als Kredit (mit einem angepassten Zinssatz) finanziert wird.
Eine flexible Sonderform der Finanzierung ist die sogenannte 3-Wege-Finanzierung: Hier leistest du zu Beginn der Laufzeit eine Anzahlung und zahlst im Anschluss für die Nutzung deines Wagens in monatlichen Raten. Erst zum Ende des Vertrags entscheidest du, ob du den Wagen behalten oder wieder zurückgeben möchtest. Wenn du den Wagen kaufen möchtest, bezahlst du eine zusätzliche Schlussrate (entweder mit einer Einmalzahlung oder in Raten).
Um einen Autokredit aufzunehmen, musst du bestimmte Voraussetzungen erfüllen. Dazu gehören:
Ein fester Wohnsitz in Deutschland
Volljährigkeit
Eine ausreichende Bonität
Eine positive SCHUFA-Auskunft
Wichtig:
Manche Anbieter vergeben Autokredite auch an Kunden mit einer schlechten Bonität. Das ist allerdings mit deutlich höheren Zinsen verbunden, um das Risiko eines Zahlungsausfalls abzudecken.
Eine Finanzierung lohnt sich für dich, wenn du …
dich dauerhaft an einen Wagen binden willst.
als Eigentümer deines Autos die volle Entscheidungsfreiheit behalten möchtest.
keine hohen Einmalzahlungen in deinen Wagen investieren möchtest.
deinen Wagen in planbaren, niedrigen Raten bezahlen willst.
Vor- und Nachteile für Gewerbekunden
Auch Firmen können sich bei der Neuanschaffung eines Geschäftswagens zwischen Leasing und einer Finanzierung unterscheiden. Je nach Unternehmensstrategie, haben beide Möglichkeiten Vor- und Nachteile:
Beim Leasing profitieren Firmenkunden vor allem davon, dass der Wagen nur wenig Eigenkapital des Unternehmens an sich bindet. Die monatlichen Leasingraten kann ein Unternehmen nämlich innerhalb der gesamten Vertragslaufzeit steuerlich absetzen.
Nur, wenn ein Unternehmen darauf Wert legt, dass die Flotte zum Geschäftseigentum wird, ist eine Finanzierung die richtige Wahl. Obwohl auch ein Kredit weniger Kapital bindet als ein Barkauf, solltest du dabei beachten, dass zum Start der Vertragslaufzeit in der Regel eine Anzahlung fällig wird, die – je nach Unternehmensform – oft nur anteilig an der Nutzungsdauer des Wagens steuerlich geltend gemacht werden kann. Aus diesem Grund ist die Kreditfinanzierung bei den meisten Unternehmern die unbeliebtere Wahl.
Leasing oder Finanzierung im Vergleich
Grundsätzlich richten sich Leasing und Finanzierung an zwei unterschiedliche Zielgruppen und bieten Kunden sowohl Vor- als auch Nachteile. Um dich zwischen den zwei Möglichkeiten zu entscheiden, solltest du dir die folgenden Fragen stellen:
Wie lange möchte ich mich auf meinen neuen Wagen festlegen?
Wie viel Budget steht mir für die monatlichen Ratenzahlungen zur Verfügung?
Bin ich bereit, eine größere Summe in die Anzahlung für meinen Wagen zu investieren?
Bin ich bereit, das Restwertrisiko für meinen Eigenwagen zu tragen?
Kann ich mich nach den Vorgaben eines Leasinganbieters richten (z. B. bei der Versicherung, der Werkstattwahl oder der Laufleistung)?
Die wichtigsten Besonderheiten im Überblick
Leasing | Finanzierung |
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Die Kosten
Wie sich die Kosten beim Leasing und der Finanzierung zusammensetzen, wird im Vergleich von zwei Praxisbeispielen deutlich. Obwohl die monatlichen Raten auf den ersten Blick ähnlich hoch ausfallen, entstehen aufgrund der Laufzeit und der Verzinsung unterschiedliche Gesamtsummen. Der zweite wichtige Unterschied: Sobald dein Leasingvertrag ausläuft, gibst du den Wagen an deinen Händler zurück, während der Wagen bei der Finanzierung in dein Eigentum übergeht.
Kostenbeispiel Leasing | Kostenbeispiel Finanzierung |
Neupreis: 20.000 € | Neupreis: 20.000 € |
Laufzeit: 3 Jahre Sonderzahlung: 4.000 € Monatliche Rate (inkl. Zinsen): 300 € |
Laufzeit: 5 Jahre Sonderzahlung: 4.000 € Effektiver Jahreszins: 3,9 % Monatliche Rate: 293,45 € |
Gesamtkosten: 14.800 € | Gesamtkosten: 21.607 € |