Was ist Restwertleasing?

Als Restwertleasing bezeichnet man eine Form des Autoleasings, bei der sich die Höhe der monatlichen Leasingrate aus der Differenz zwischen Neupreis und Restwert des Fahrzeugs zum Zeitpunkt der Rückgabe ergibt. Das bedeutet: Der Leasinggeber legt bei Vertragsabschluss einen geschätzten Restwert deines Leasingautos fest, es ist also der Zeitwert des Fahrzeugs zum Ende der Leasingphase entscheidend.

Da sich der vertraglich (oft unrealistisch hoch) festgelegte Restwert erheblich vom festgestellten Restwert am Ende der Leasinglaufzeit unterscheiden kann, hilft es, die Funktionsweise dieser Vertragsarten und deren Konsequenzen genau zu verstehen. So kannst du für deine Situation individuell entscheiden, ob sich Restwertleasing für dich lohnt.

Wie funktioniert Restwertleasing?

Das Restwertleasing ist neben dem Kilometerleasing nur eine von zwei Möglichkeiten der Vertragsgestaltung beim Leasing. Obwohl sich beide Modelle zum Teil eklatant - vor allem für dich als Leasingnehmer - voneinander unterscheiden, haben Sie doch eines gemeinsam: Beide Modelle legen bei ihrer Berechnung der Ratenhöhe einen bestimmten Restwert des Fahrzeugs zum Vertragsende zugrunde.

Dieser Restwert kann nun aber nicht präzise vorausgesagt, sondern lediglich geschätzt werden, denn er hängt stark von Faktoren wie dem Kilometerstand und der prophezeiten Nachfrage am Markt ab. Es kann demnach passieren, den Restwert bei Vertragsbeginn falsch vorauszusagen, man spricht vom sogenannten Restwertrisiko.

Die Leasingarten Restwertleasing und Kilometerleasing unterscheiden sich nun vor allem darin, wer dieses Risiko trägt:

  • Beim Restwertleasing trägt der Leasingnehmer das Restwertrisiko

  • Beim Kilometerleasing trägt der Leasinggeber das Restwertrisiko.  

Günstige Raten beim Restwertleasing? Dieses Risiko besteht!

Die Höhe der monatlichen Raten ergibt sich beim Restwertleasing aus der Differenz zwischen Neupreis und Restwert, die auf die Vertragslaufzeit aufgeteilt wird (Achtung: Manch ein Leasinggeber berechnet zusätzlich einen Risikoaufschlag).

Wie viel du also pro Monat zahlen musst, hängt direkt von der Höhe des Restwerts ab: Je geringer die Differenz, desto niedriger sind auch zunächst die Leasingraten. Sollte der Leasinggeber jedoch bei der Fahrzeugrückgabe einen anderen Restwert feststellen als anfänglich angenommen, musst du die abweichende Summe selbst zahlen. Andersherum würdest du die Summe bei einer positiven Differenz auch ausgezahlt bekommen. Bedenke in jedem Falle, dass der Restwert häufig anhand eines Weiterverkaufs „festgestellt” wird. In der Regel erhält der Händler dabei einen Teil des „Mehrwerts" als Provision, was natürlich die Motivation steigert, einen möglichst hohen Verkaufserlös zu erzielen.

Merke:

Beim Restwertleasing erscheinen die Raten oft günstig, da der Restwert unrealistisch hoch angesetzt wird. Du als Leasingnehmer trägst dabei das Restwertrisiko und musst nicht selten mit hohen Nachzahlungen rechnen, sollte der vorausgesagte vom tatsächlichen Restwert abweichen.

Beim Kilometerleasing hingegen vereinbaren Leasinggeber und Leasingnehmer eine jährliche Fahrleistung, die dazu beiträgt, den Restwert genauer bestimmen zu können. Du als Leasingnehmer profitierst bei diesem Ansatz von einer höheren finanziellen Planungssicherheit, denn das Restwertrisiko trägt der Leasinggeber.

Berechnung des Restwerts beim Leasing

Wie bereits erwähnt, lässt sich der Restwert eines Wagens nach einer bestimmten Zeit nicht konkret vorhersagen. Dennoch gibt es natürlich Richtlinien, an denen du dich orientieren kannst.

Dabei ist wichtig zu wissen, dass der Wertverlust eines Fahrzeugs nicht linear abläuft, sondern dein Auto im ersten Jahr am meisten an Wert verliert, der Verlust mit fortschreitender Zeit jedoch geringer wird.

Durchschnittlicher Wertverlust eines Neuwagens:

  • 1. Jahr: etwa 25 %

  • 2. Jahr: etwa 15 % 

  • 3. Jahr: etwa 10 % 

Natürlich lässt sich hier keine allgemeingültige Aussage treffen, da die Wertentwicklung auch von der Fahrzeugmarke bzw. dem Modell abhängig ist. Um den Restwert deines Leasingautos möglichst hoch zu halten, lohnt es sich, dieses pfleglich zu behandeln, regelmäßig zu reinigen und alle Inspektionen fristgerecht durchführen zu lassen.

Bedenke, dass du auf die Marktentwicklung oder unvorhergesehene politische / gesellschaftliche Entwicklungen keinerlei Einfluss hast. Ein eindrucksvolles Beispiel - im negativen Sinne - war etwa der Dieselskandal. Niemand konnte vorhersehen, dass Dieselfahrzeuge einen derartigen Wertverlust erlitten. Wer zu diesem Zeitpunkt ein Restwertleasing vereinbart hatte, musste massive Nachzahlungen hinnehmen. 

Welche der beiden Leasingarten für dich als Leasingnehmer besser geeignet ist, musst du individuell entscheiden. Jedoch ist das Kilometerleasing weit verbreitet und für viele Leasingkunden häufig attraktiver, da die finanzielle Planungssicherheit um einiges höher als beim Restwertleasing ist. Hier musst du mit hohen Nachzahlungen rechnen, sollte der vorausgesagte Restwert vom tatsächlichen abweichen.

Beide Modelle legen der Berechnung der Leasingraten einen bestimmten Restwert des Leasingautos zugrunde. Der größte Unterschied besteht darin, wer das Restwertrisiko trägt. Während das Risiko beim Kilometerleasing beim Leasinggeber liegt, bist du beim Restwertleasing als Leasingnehmer selbst in der Verantwortung.

Beim Restwertleasing trägt der Leasingnehmer das Restwertrisiko. Das bedeutet, dass bei einer negativen Differenz zwischen angenommenem und tatsächlichem Restwert zum Teil hohe Nachzahlungen warten. Du kannst als Leasingnehmer zwar darauf achten, das Leasingauto sorgsam zu behandeln und so den Restwert möglichst hoch zu halten, auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen, wie Fahrverbote oder Abgasskandale, hast du jedoch keinen Einfluss - was das Risiko zusätzlich erhöht.